Die Himbeere, die in Europa fast überall wächst, gehört einfach in jeden Garten! Sie hat nicht nur köstliche Früchte, sondern viel mehr zu bieten.
Wie viele andere Rosengewächse ist sie eine Heilpflanze, mit eher milder, ausgleichender Wirkung. Ihre unzähligen regionalen Namen (z. B. Ambas, Grollbeere, Himmchen, Hohlbeere, Katzenbeere, Mutterbeere, Umbel Waldbeere) zeigen ihre Beliebtheit. Die getrockneten Blätter kann man zu leckeren Hausteemischungen zusammenstellen, z. B. mit Brombeer- und Erdbeerblättern, Ringelblumen- oder Rosenblüten. Wenn man die frischen Blätter fermentiert, erhält man einen aromatischen Schwarztee, der sich wie fermentierter Brombeerblättetee als Genusstee eignet. Erst in höherer Dosierung wirkt der Aufguss therapeutisch, z. B. bei leichtem Durchfall - oder Entzündungen (durch die Gerbstoffe) und auch ausgleichend auf das weibliche Hormonsystem. Das wird besonders in der Gemmotherapie genutzt, hier kommen Auszüge aus den Triebspitzen der Himbeere zum Einsatz, z. B. bei schmerzhafter Menstruation, PMS usw. Relativ bekannt ist inzwischen auch die geburtsvorbereitende Wirkung zum Ende der Schwangerschaft. (Das sollte aber immer mit der Hebamme abgestimmt werden.) Es gibt Hinweise auf eine Anti-Tumorwirkung, da können wir noch auf weitere, positive Forschungsergebnisse hoffen.
Auch die Früchte werden schon lange in der Volksmedizin genutzt, kühlend bei fiebrigen Erkrankungen, auch vorbeugend zur Stärkung der Immun-Abwehr. In der TCM nutzt man die getrocknete Frucht einer chinesischen Verwandten unserer Himbeere (Rubus Chingii) als Tonikum bei Nieren-Yang-Schwäche. Außerdem ist der Himbeerstrauch eine gute Bienenweide und viele Schmetterlinge suchen ihn auf.
Wer mehr über Heilpflanzen erfahren möchte - wilde und kultivierte -, über Anbau, Ernte und Anwendung oder sein Wissen und seine Erfahrungen weitergeben möchte, ist eingeladen, jeden ersten Mittwoch im Monat um 16.30 Uhr zum „Gesundheitsgarten“ im Siepental, Ahrfeldstraße.