Zugegeben, im Dezember gibt es nicht so viel zu ernten im Garten, aber Feldsalat können wir selbst unter Schnee ernten, einige Kräuter sind noch wunderbar frisch und aromatisch und wie wäre es mit Löwenzahnwurzeln?
Ja, auch die Wurzeln dieser wilden und heilkräftigen Pflanze sind essbar und gut für unsere Gesundheit. Der Löwenzahn, die Pusteblume für die Kinder, ist nicht nur im Frühjahr und Sommer eine wichtige Verbündete für die Gesundheit. In allen Teilen enthält die robuste Pflanze reichlich Bitterstoffe, diese fördern nicht nur die Fettverdauung, sondern unterstützen auch die Aufnahme von Nährstoffen ins Blut (besonders Vitamin B12 und Eisen).
Neben der Artischocke und der Mariendistel gilt er als besonders heilkräftig für die Leber und die Gallenblase und wird nicht nur bei Erkrankungen dieser Organe, sondern auch zur Vorbeugung und zur Behandlung von Müdigkeit und schlechter Stimmung eingesetzt. (Was aus Sicht der chinesischen Medizin ohnehin wieder auf die Leber hinweist). Auch als Niere und Blasentee ist Löwenzahn geeignet, denn er regt die Durchspülung an, aber Vorsicht nicht zu spät am Abend trinken, sonst muss man nachts aufstehen.
Löwenzahn, der “Ginseng des Westens" ist auch im Winter für uns da, wenn auch die Blattrosette nicht mehr so schön ist, können wir mit einem Wurzelstecher vorsichtig die langen Wurzeln aus der Erde ziehen. Jetzt enthalten sie etwas weniger Bitterstoffe als im Frühjahr und Sommer und dafür mehr Inulin, was besonders für Diabetiker hilfreich ist.
Wie verwende ich nun die Wurzel? Ich kann sie frisch in den Salat raffeln, als Gemüse kochen oder einen Tee daraus bereiten: 1 Teelöffel Wurzel auf 250 ml Wasser, 10 Minuten ziehen lassen, wohl bekomms!
Wer mehr über Heilpflanzen erfahren möchte - wilde und kultivierte -, über Anbau, Ernte und Anwendung oder sein Wissen und seine Erfahrungen weitergeben möchte, ist eingeladen, jeden ersten Mittwoch im Monat um 16.30 Uhr zum „Gesundheitsgarten“ im Siepental, Ahrfeldstraße.