Die bekannteste Minze in der Heilkunde ist die Pfefferminze (eine vermutlich spontane Kreuzung aus Wasser-Minze und grüner Minze) und fast jeder kennt ihren frischen, kühlen und leicht scharfen Geschmack, wenn man das frische Blatt zerkaut. Es werden die frischen und getrockneten Blätter und das ätherische Öl verwendet, bei Kopfschmerzen, Übelkeit und Magenschmerzen und auch als krampflösendes Mittel bei Beschwerden des Darms und der Gallenblase.
Verantwortlich für den typischen Minzgeruch sind die ätherischen Öle, vor allem das Menthol, das gerade in Pfefferminze reichlich vorhanden ist. Menthol wirkt leicht betäubend, entspannend auf die glatte Darmmuskulatur und regt die Verdauung und die Produktion von Galle an. In höherer Konzentration und bei empfindlichen Menschen kann das zu Reizungen und Unverträglichkeiten führen. Kinder unter drei Jahren sollten keine Pfefferminz-Tees bekommen und besonders mit dem ätherischen Öl, das ja sehr konzentriert ist, sollte man bei den Kleinen vorsichtig sein.
Auch Menschen mit Gallensteinen sollten lieber verzichten oder andere Minzen vorziehen: z. B. die Ananas-Minze, die enthält wenig Menthol- und schmeckt auch wesentlich milder - ist allerdings nicht so stark schmerzlindernd. Es lohnt sich in jeden Fall, mal an unterschiedlichen Minzen zu schnuppern, im Gemeinschafts-Garten im Siepental wächst unter anderem eine Apfel-Minze, eine Schoko-Minze und eine Erdbeer-Minze.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin ist Bohe, die chinesische Acker-Minze schon sehr lange ein wichtiges Kraut in der Materia Medica. Bei Fieber, Husten und Kopfschmerz wird sie eigesetzt, bei PMS, Leber-Galle-Beschwerden und emotionaler Labilität. Oft ist sie in größeren Mischungen in kleiner Menge dabei, um die Gesamtrezeptur zu verbessern. Für einen Teeaufguss aus getrockneter Minze 1-2 Teelöffel mit 150 ml heißem, aber nicht mehr kochendem Wasser übergießen, abdecken (sonst entweicht das ätherische Öl) und ca. fünf Minuten ziehen lassen, bei frischen Minzblättern reichen ein paar Sekunden Ziehzeit.
Wer mehr über Heilpflanzen erfahren möchte - wilde und kultivierte -, über Anbau, Ernte und Anwendung oder sein Wissen und seine Erfahrungen weitergeben möchte, ist eingeladen, jeden ersten Mittwoch im Monat um 16.30 Uhr zum „Gesundheitsgarten“ im Siepental, Ahrfeldstraße.