„Salbei, die Mutter aller Kräuter“* gehört zur Familie der Lippenblütler und stammt ursprünglich aus Südeuropa.
Lange schon wird er in unseren Gärten kultiviert, kommt vereinzelt auch verwildert vor. Der wilde Wiesensalbei (Salvia pratensis) ist ähnlich einzusetzen, aber etwas schwächer in der Wirkung. Viele andere Salbei-Sorten werden wegen ihrer schönen Blätter und Blüten als Zierpflanzen gezüchtet. Die schönen blauvioletten Blüten zeigen sich ab Mai, Juni; verwendet werden in erster Linie die Blätter und zarten Triebspitzen ab Anfang April frisch oder getrocknet. Sie eignen sich als Grundlage für eine wohlschmeckende Haus-Teemischung (z. B. mit Brombeerblättern, Erdbeerblättern, Rosenblütenblättern). Stärker konzentriert hilft Salbeitee bekanntermaßen bei Halsschmerz und Heiserkeit. Ein Blatt frisch gekaut tut es auch. Die Wirkung ist antibakteriell, antiviral und pilzhemmend. Ein zweiter Einsatzbereich ist übermäßiges Schwitzen, als Tee und äußerlich, als Bad oder Einreibung.
Alle Salvien (besonders auch Muskatellersalbei) enthalten reichlich ätherische Öle und werden in der Aromatherapie bei Nachtschweiß und Hitzewallungen in den Wechseljahren eingesetzt.
Salbeiwurzeln (Salvia milt.) werden in der chinesischen Medizin sehr häufig verordnet, in der Frauenheilkunde, bei Angina Pectoris und zur besseren Durchblutung der Beine. Auch bei uns gibt es Fertigpräparate der Salbeiwurzel (Firma Bombastus) und interessante Forschungen zur Wirkung der verschieden Arten. Natürlich sind auch die Blüten essbar und eine hübsche aromatische Deko am Salat.
* Abt Walafrid Strabo,
um 840 n. Chr. schrieb er „Das Buch über die
Gartenpflege“,
auch bekannt als Hortulus, eines der bedeutendsten
botanischen Werke des Mittelalters.
Wer mehr über Heilpflanzen erfahren möchte - wilde und kultivierte -, über Anbau, Ernte und Anwendung oder sein Wissen und seine Erfahrungen weitergeben möchte, ist eingeladen, jeden ersten Mittwoch im Monat um 16.30 Uhr zum „Gesundheitsgarten“ im Siepental, Ahrfeldstraße.