Naturheilpraxis Jeannette Schulz in Essen


Gemüse-Heilkunde im Siepental

Zitronen-Melisse (Melissa officinalis)

Jetzt im August ist eine gute Zeit, aromatische Kräuter zu sammeln, um sie anschließend zu trocknen und später als Tee oder Gewürz zu verwenden. Die Melisse, die ursprünglich aus Südeuropa kommt und auch bei uns im Siepengarten prächtig wächst, eignet sich gut zum Trocknen, auch wenn sie natürlich einen Teil ihres wunderbaren Duftes (und damit ihrer Wirkung) dabei verliert.

Am besten erntet man die Blätter kurz vor der Blüte an einem trockenen Tag, wenn die Tage davor sonnig waren - zwischen 10 und 11 Uhr bei Sonnenschein - zwischen 12 und 14 Uhr bei Bewölkung. Dann enthalten die Blätter das meiste ätherische Öl, das so wundervoll nach Zitrone und trotzdem zart und lieblich duftet.

Die Blätter werden einzeln ohne Stängel auf einem Tuch zum Trocknen ausgelegt und, wenn sie ganz trocken sind, in einem braunen Glas aufbewahrt. Wenn uns dann im Herbst Unruhe, nervöse Magenschmerzen oder Traurigkeit plagen, kochen wir uns einen schönen Melissen-Tee. Die große Heilkundige Hildegard von Bingen schrieb: „Die Melisse ist warm. Ein Mensch, der sie isst, lacht gerne, weil ihre Wärme die Milz berührt und daher das Herz fröhlich macht.“ Für Hildegard war die Melisse das beste Heilkraut für das Herz und bis heute zählt Melissa officinalis zu den häufig verordneten und gut untersuchten Phytopharmaka bei „nervös bedingten Einschlafstörungen und funktionellen Magen-Darm-Beschwerden“ (Ergebnis der Untersuchung der Komission E des ehem. Bundesgesundheitsamtes).

Auch bei Übelkeit, dann kombiniert mit Pfefferminz, zur äußeren Anwendung bei Muskelschmerz oder Kopfschmerz oder zur Behandlung bei Lippen-Herpes wird sie erfolgreich eingesetzt. Neuere Forschungen weisen eine Verbesserung der Gehirnleistung nach, das erstaunt uns wenig, denn schon im Mittelalter nannte man die Melisse „Geistesbeschleuniger“. Als ätherisches Öl in der Duftlampe verbessert es die Konzentration.

Am liebsten mag ich den Aufguss aus der frischen Pflanze. Wir sollten auch immer genug Melisse am Standort stehen lassen, die Bienen lieben die Blüten und sie kann viele Jahre an der gleichen Stelle wachsen und jedes Jahr wieder kraftvoll und duftend austreiben.


Wer mehr über Heilpflanzen erfahren möchte - wilde und kultivierte -, über Anbau, Ernte und Anwendung oder sein Wissen und seine Erfahrungen weitergeben möchte, ist eingeladen, jeden ersten Mittwoch im Monat um 16.30 Uhr zum „Gesundheitsgarten“ im Siepental, Ahrfeldstraße.





Jeannette Schulz
Praxis für
Chinesische Medizin
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